Im Schuljahr 2014/15 wurde an der Adolf-Reichwein-Schule die „Stille Pause“ eingeführt. Die Kinder dürfen während der großen Pausen anstatt auf den Pausenhof in die Schulbibliothek, um dort in Ruhe gemeinsam zu lesen oder Hörbücher zu lesen. Die „Stille Pause“ findet immer parallel zu den beiden großen Pausen zu je 20 min statt. Die Aufsicht übernimmt eine Lehrkraft. Eine Pause pro Woche wird zwei Klassen zugeordnet. Jede Klasse kann in ihrer zugeteilten Pause bis zu 6 Kinder schicken. Insgesamt können also maximal 12 Kinder pro Pause in der Schulbibliothek sein. Die „Stille Pause“ ist ein offenes Angebot, das nicht von allen Schülerinnen und Schülern genutzt werden muss. Es beruht auf Freiwilligkeit.
Diese zusätzliche Zeit in der Bibliothek ist aber sehr beliebt bei den Kindern und die Zahl der ausgeliehenen Bücher dadurch zudem erheblich angestiegen.  

Seit dem Schuljahr 2015/16 findet für jede 2. Klasse in der Bibliothek ein Lese-Spiel-Nachmittag für Eltern und Kinder der Klasse statt. Bei Kaffee und Kuchen können Eltern und Kinder miteinander Lesespiele spielen, Hörbücher hören und Bücher lesen. Die Kinder lernen neue Spiele kennen, die sie gleich gemeinsam spielen können. Die Eltern können sich mit anderen Eltern und den Lehrkräften der Klasse austauschen, das Angebot der Schulbibliothek kennenlernen und Bücher und CDs ausleihen. In unserer Schule haben viele Kinder einen Migrationshintergrund und sprechen zuhause ausschließlich in ihrer Muttersprache. Da in unserer Bibliothek viele zwei- und mehrsprachige Bücher in über 25 verschiedenen Sprachen vorhanden sind, können die Eltern aus anderen Herkunftsländern auch Bücher in ihrer Sprache ausleihen. Dadurch erfährt ihre Erstsprache nicht nur eine wichtige Wertschätzung. Die Eltern können ihren Kindern zudem zuhause vorlesen und auch Lese-Vorbild sein.

Da diese Nachmittage gut angenommen wurden, sind sie nun ein Baustein unseres Schulcurriculums für den Bereich „Lese- und Sprachförderung“, das seit dem Schuljahr 2016/17 verbindlich in allen Klassen umgesetzt wird.  
Unser Ziel bei der Erstellung des Schulcurriculums war unter anderem, dass unsere Schulbibliothek noch stärker in den Unterrichtsalltag integriert wird. Auch bei unserer Teilnahme an der Veranstaltung „Lebendige Schulbibliotheken“ haben wir uns deshalb dazu entschieden, noch mehr auf feste Lese-Zeiten für alle Klassen in der Bibliothek zu achten.  

Durch die Umsetzung des Schulcurriculums in diesem Schuljahr ist dies erfolgreich gelungen. Alle ersten Klassen bekommen zu Beginn des Schuljahres eine kleine Einführung in die Bibliothek und dürfen danach wie die älteren Schülerinnen und Schüler Bücher und Hör-CDs  ausleihen und an der stillen Pause teilnehmen. Alle zweiten Klassen werden zu dem bereits beschriebenen Lese-Spiel-Nachmittag eingeladen. Die dritten Klassen kommen nacheinander in Kleingruppen über die Dauer von 6-7 Wochen 2x die Woche in die Bibliothek und lernen dort, nachdem sie ein Buch ausgesucht und gelesen haben, wie man ein Buch vorstellt bzw. eine Buchempfehlung verfasst.
Allen vierten Klassen stehen pro Woche zwei feste Schulstunden zur Verfügung, um die Bibliothek für Recherche-Arbeiten zu nutzen. Dabei ist immer eine Lehrkraft in der Bibliothek anwesend.

Für alle Klassen ist unsere Schulbibliothek inzwischen täglich den ganzen Schulvormittag geöffnet. Die Kinder können nicht nur jeden Tag in der ersten und letzten Stunde Bücher ausleihen, sondern zu jeder Zeit am Unterrichtsvormittag für eine kurze Leseauszeit in die Bibliothek kommen.

Als weiteres Element in unserem Schulcurriculum im Bereich „Lese- und Sprachförderung“ wurde das Programm zur Leseförderung „Antolin“ in unserem PC-Raum und auf alle PCs in den Klassenzimmern installiert. Im nächsten Schuljahr werden alle Bücher unserer ibliothek, die in diesem Programm aufgelistet sind, besonders gekennzeichnet.