Seit Beginn des neuen Schuljahres dürfen alle Schüler und Lehrer an der Adolf-Reichwein-Schule in Freiburg Weingarten länger schlafen: Der Unterricht beginnt für die Schüler aller Klassen nun täglich um 8.30 Uhr und nicht mehr wie bisher an einigen Tagen um 7.45 Uhr, an anderen Tagen um 8.35 Uhr.
Diese Umstellung wurde vom Schulentwicklungsteam der Schule im Projekt Schulmanagement erarbeitet. Dieses Projekt wird von der Robert-Bosch-Stiftung finanziert und von der Unternehmensberatung Kronos Network geleitet.
Die Grundschule, die sich auf dem Weg zur offenen Ganztagsschule befindet, wollte gemeinsam mit Eltern, Schülern und Kollegen neue Zeiten einläuten - und dies nicht erst mit Beginn des Ganztagsbetriebs in einigen Jahren. So wurde an anderen Schulen hospitiert, Kollegen befragt und immer wieder mit Eltern Rücksprache gehalten, die sich die Anfangszeiten ihrer Kinder für jeden einzelnen Wochentag merken mussten. Auch der Schulträger, die Stadt Freiburg und die Schulaufsicht wurden immer wieder in den Prozess hin zu neuen Zeiten eingebunden. Am Ende steht nun ein kompaktes Zeitmodell, das nicht nur den morgendlichen Beginn vereinheitlicht hat, sondern auch das Unterrichtsende strukturiert: Schüler der 3. und 4. Klasse haben jeden Tag bis 13.10 Uhr Unterricht; die 1.- und 2.-Klässler dürfen an drei Tagen um 12.10 Uhr ihre Tasche packen, montags und mittwochs ist für sie um 12.55 Uhr die Schule beendet.
Mit diesem neuen Zeitmodell wird nicht nur vielen wissenschaftlichen Untersuchungen entsprochen, die einen späteren Unterrichtsbeginn favorisieren, sondern auch der Grundstein für den Ganztagsbetrieb gelegt: Die Schule öffnet dann schon um 8.00 Uhr ihre Türen für einen offenen Beginn des Unterrichts, der nicht mehr durch den Schulgong eingeläutet wird. Mittags schließt sich dann ein gemeinsames Essen in der noch zu bauenenden Mensa an, so dass die Schüler nach einer weiteren Erholungspause in die jetzt schon zahlreich vorhandenen Nachmittagsangebote starten können.
Im Juli 2013 wollen die Lehrkräfte gemeinsam mit Eltern und Schülern auf das Schuljahr zurückblicken, um festzustellen, ob aus den ausgeschlafenen Kindern auch besonders aufgeweckte Schülerinnen und Schüler geworden sind.