Das Projekt "Kleeblatt Wasser", an dem die Klassen 4 c und 4 d teilnahmen, war ein vierblättriges Kleeblatt. Die erste Aktion war der Besuch des Wasserwerks in Ebnet, über den bereits berichtet wurde. Es folgten die Themen "Das Wasser der Erde", "Das Wasser in Freiburg", und "Das Wasser im Dietenbach".

Beim Thema "Das Wasser der Erde" erarbeiteten die Kinder gemeinsam mit Frau Große vom Eine Welt Forum Freiburg und ihrer Assistentin Friederike die Themen Wasserkreislauf, Wassernutzung und Wasserverbrauch (z. B. Bad: 150 l, Dusche: 50 l, Toilette: 10 l, Waschmaschine: 60 l), wasserreiche und wasserarme Regionen der Erde, Zugang zum Wasser und Möglichkeiten der Wasserbeschaffung, Kinderrechte (vor allem das Recht auf sauberes Trinkwasser!) und "verdecktes Wasser": Bis eine Jeans bei uns ankommt, wurden für ihre Herstellung von der Baumwollpflanze bis zur fertigen Hose 6000 l Wasser verbraucht, für einen Hamburger vom lebenden Rind bis zum fertigen Essen 2450 l, für ein Fahrrad 5000 l, für eine Tüte Kartoffelchips 190 l, für ein Blatt Papier 10 l. Die Kinder erfuhren auch noch folgenden interessanten Vergleich: Wenn das Salzwasser der Erde in einem großen Eimer Platz hätte, dann würde das Süßwasser in einen Trinkbecher passen und das Trinkwasser in einen Fingerhut. Zwei Kinderbriefe zum Thema Wasser - einer aus Äthiopien und einer aus Grönland - fassten die Problematik nochmals zusammen.

Das Wasser in Freiburg wurde den Kindern von Frau Hötzel von VISTAtour gezeigt. Die Führung begann bei den 91 Wasserspeiern am Münster, durch die das Regenwasser von den Münsterdächern abgeleitet wird. An der Südseite sind es freundliche Tiergestalten, an der Nordseite eher Fratzen zum Fürchten, weil die Leute früher dachten, dass die bösen Geistern von Norden kommen. Es ging weiter zum Fischbrunnen, der ursprünglich am Bertoldsbrunnen stand, weil die Kaiser-Joseph-Straße die Marktstraße war. Er ist wie die anderen Brunnen in Freiburg ein Laufbrunnen mit Trinkwasser. Hier wurden lebende Fische vor dem Verkauf in Käfigen aufbewahrt. Das Wasser kommt aus den Quellen östlich von Freiburg, wird dort in Brunnenstuben gesammelt und über unterirdische Leitungen in die Stadt geleitet. Das Münster hatte eine eigene Wasserversorgung. Heute gibt es dort noch zwei alte Brunnen, einen davon zeigte uns Frau Hötzel. Nun ging es weiter zu den Bächle, von denen es in Freiburg 9,1 km gibt. In den Bächle wird Regenwasser gesammelt. Sie versorgten die Stadt früher mit Löschwasser und Waschwasser. Am Sandfang wird Dreisamwasser abgeleitet, es fließt durch einen Stollen im Schlossberg und wird in Oberlinden ins Bachsystem eingespeist. Unser Weg führte nun in die Schneckenvorstadt zum Gewerbekanal. Auch dieses Wasser wird am Sandfang aus der Dreisam abgeleitet. Hier lebten früher die Müller, die Gerber (Gerberau), die Schmiede und die Fischer (Fischerau). Sie alle brauchten für ihre Arbeit Wasser. Die Fische wurden im Rhein, in der Dreisam und in anderen Flüssen gefangen und in Käfigen im Gewerbebach aufbewahrt, ehe sie zum Fischbrunnen kamen und auf dem Markt verkauft wurden.

Das Wasser im Dietenbach untersuchten die Kinder mit Frau Gilly von der NaturAkademie. In den Keschern landeten Bachflohkrebse, Köcherfliegenlarven, Eintagsfliegenlarven, Kriebelmücken, Wasserkäfer, Wasserläufer und Wasserschnecken. Sie wurden vorsichtig in kleine Schälchen mit Wasser gelegt und mit Lupen genau untersucht. Dass alle diese kleinen Lebewesen in unserem Dietenbach zu finden sind, ist ein Zeichen dafür, dass die Wasserqualität gut ist. Das stellten die Kinder anhand einer Liste fest, und sie konnten dem Bachwasser die Note 2 geben. Zum Schluss wurden alle Tiere wieder in den Bach zurückgebracht.   

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